Geschichte der Pferde in der Kunst

Die Geschichte der Pferde in der Kunst

Die Geschichte der Pferde und des Menschen sind seit Jahrtausenden miteinander verbunden. Anfangs noch als Beutetier, dann als Kraftpaket im Ackerbau und Transport und auch als unverzichtbare militärische Ressource stellt das Pferd seit jeher ein unverzichtbarer Teil des menschlichen Lebens und Gesellschaft dar. Doch ist das Pferd mehr als nur ein Nutztier.

Dass diese Verbindung tiefer geht, zeigt den enorm produktiven Einfluss des Pferdes auf unsere Kunst und Kultur. Zu jeder Zeit schufen Menschen Kunst und Darstellungen von Pferden und so dokumentieren diese Darstellungen auch einen gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt.

Dieser Artikel soll einen kleinen Überblick über die enorme Geschichte der Pferde in der Kunst geben. Um aber dem Rahmen eines Blogs gerecht zu bleiben, liegt der Fokus auf Malereien und der europäischen Geschichte.

Die Anfänge der Kunst: Höhlenmalerei

Höhlenmalereien sind wohl die frühsten Zeugnisse von Kunst und Kultur des Menschen. Die Höhlenmalereien in Südwesteuropa entstanden vor circa 10.000-40.000 Jahren. Also circa zum Ende der letzten Eiszeit. Die Darstellungen zeigen unter anderem Beutetiere der damaligen Menschen und am meisten wurden Pferde dargestellt.

Das Pferd war vor seiner Zeit als Nutztier eines der wichtigsten Beutetier für den Menschen. Der genaue Grund für die Malereien ist natürlich nicht bekannt, aber Forscher glauben, dass die Malereien eine Verbindung zu Riten haben. Durch das Aufmalen der Tiere sollen diese vor der Jagd gebunden werden und so leichter zu erlegen sein. Vielleicht war es auch eine Liste von Tieren, die es sich zu jagen lohnt oder die gejagt worden sind.

EQUINIQUE

Als vor circa 6.000 Jahren die ersten Pferde gezähmt wurden, veränderte sich dadurch die Geschichte von Pferd und Mensch nachhaltig. Das Pferd wurde nicht länger gejagt, stattdessen wurde es vom Menschen gezüchtet und beschützt. Das Pferd als Kraftpaket wurde ein unabdingbarer Helfer im Ackerbau und Transport - aber auch eine wichtige militärische Ressource.

Die Wiege der Zivilisation: Kunst in der Antike

Auch für die alten Römer war das Pferd von großer Bedeutung. Ihre großen militärischen Erfolge wären wohl kaum vorstellbar gewesen ohne das Pferd. Doch damals war es teuer ein Pferd zu besitzen und nur die wohlhabenden Bürger konnten es sich leisten. Es war also ein Statussymbol in der antiken Gesellschaft.

Auch in der Kultur der Römer und Griechen hatte das Pferd seinen Platz. Durch Homers Illias im 8. Jhd. v. Chr. wird das hölzerne Pferd mit dem sich die Belagerer Zutritt zur Stadt Troja verschaffen, zum Symbol von Stärke und List und bis heute zur Inspiration vieler Kunstwerke.

EQUINIQUE

Betrachtet man den Schöpfungsmythos des Pferdes in der griechischen Mythologie wird klar, dass das Pferd auch in der Antike mehr war als nur ein Nutztier. Poseidon erhält von Demeter den Auftrag das schönste Tier zu erschaffen - und erschafft das Pferd! Das Pferd ist also ein Symbol für Schönheit und eine Verbindung zu den Göttern. Die Menschen der Antike halten diese Schönheit in zahlreichen Mosaiken, Vasenmalereien und anderen Kunstwerken fest.

Doch nicht nur Legenden und Mythen waren eine Inspiration für Kunstwerk auch die Pferderennen im alten Rom waren eine Quelle. Die Rennen wurden in farbigen Teams ausgetragen, wobei eine bestimmte Farbe einer bestimmten Bevölkerungsschicht zugeordnet werden kann und um seine Loyalität zu einem Team zum Ausdruck zu bringen, ließen besonders reichere Bürger Kunstwerke anfertigen, auf denen die Pferde und die farbig markierten Reiter zu sehen sind.

Letztlich hatten die Künstler der Antike jedoch nie den Anspruch einer naturgetreuen Darstellung. Sie waren immer stilisiert und von den vorherrschenden kulturellen Konventionen geprägt.

Das Pferd in der Renaissance und den Strömungen des 19. Jahrhunderts

EQUINIQUE

Mit der Renaissance verlor das Pferd seinen mythischen göttlichen Ursprung, den es in der Antike noch Inne hatte, aber der Status als Ausdruck von militärischer Stärke bleibt erhalten. Pferde werden hauptsächlich in Darstellungen von großen Schlacht- oder Jagdszenen gemalt oder in Porträts von Feldherren und Königen. Durch erste Studien der Perspektive und Anatomie erlangen Kunstwerke auch einen ersten Anspruch die Realität abzubilden. Die Künstler versuchten durch aufregende Posen die Tapferkeit, Wildheit und Stärke der Pferde einzufangen.

Im 19. Jhd. führte die Aufklärung diese Tradition der lebensechten Darstellungen fort, auch wenn die verschiedenen Kunstströmungen sich doch wesentlich unterschieden.  So waren es die Romantiker, die das Pferd in die idyllische Natur versetzten - manchmal auch als treuer Begleiter des Menschen - um dort dessen Freiheitsliebe hervorzuheben. Auch darüber hinaus suchten die Romantiker die Darstellung von komplexeren Emotionen durch die Augen der Vierbeiner zu vermitteln. Sie thematisierten Temperament, unterdrückte Wildheit und Schmerz durch die Ausdrücke der Augen.

Gemälde eines Pferderennens des 19. Jahrhundert - Die Geschichte der Pferde in der Kunst.

Für die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts erlangte das Pferd durch den Pferdesport  eine neue Bedeutung. Nicht nur Rennen sondern auch Reittechniken und auch Hindernisläufe wurden trainiert und in Wettkämpfen vorgeführt. Neben Stärke lag jetzt auch Eleganz und Schönheit im Vordergrund der Wettkämpfe. Auch in der Kunst fand sich dieser Fokus auf Eleganz wieder.

Das Pferd in der Moderne - Zwischen Film und abstrakter Kunst

Mit dem Einzug der technischen Innovationen im 19. Jahrhundert begann auch für das Pferd in der Kunst eine neue Ära. Ein bedeutender Wendepunkt war das Jahr 1878, in dem das Pferd das erste Motiv einer sogenannten Stop-Action-Fotografie wurde. Auch der Einfluss des Wilden Westens ist nicht zu unterschätzen. Bereits vor der Erfindung des Films war er ein beliebtes Motiv in der Malerei und populären Kultur – insbesondere in Darstellungen von Cowboys, die mit lässiger Autorität bockende Pferde bändigten. Mit der Entstehung des Films und dem Aufkommen eines der ersten Filmgenres – dem Western – gelangte das Pferd endgültig auf die Leinwand. Es wurde zu einem festen visuellen Bestandteil dieser Erzählungen: treuer Gefährte, Symbol von Freiheit und Wildheit, Projektionsfläche für Abenteuerlust.

Ein bedeutendes Beispiel für die symbolische und expressive Darstellung von Pferden in der modernen Kunst liefert die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts um Wassily Kandinsky und Franz Marc formierte. Ursprünglich um einen Almanach zusammen herauszubringen schlossen sich mehrere Künstler zusammen. Der Almanach und die Künstler, die an seiner Arbeit beteiligt waren, gelten als Wegbereiter der modernen Kunst und des deutschen Expressionismus. Der Name selbst verweist bereits auf die zentrale Rolle des Reiters – und des Pferdes – als Sinnbild für Spiritualität, Freiheit und künstlerischen Aufbruch. Die Farbe Blau ist dabei ein Ausdruck der Sehnsucht.

In der zeitgenössischen Kunst haben Pferde nach wie vor ihren festen Platz – jedoch oft in ganz anderen Rollen. Moderne Künstlerinnen und Künstler nutzen das Pferd, um Denkmuster zu hinterfragen und Konventionen aufzubrechen. Dabei erscheinen Pferde in skurrilen, provokativen oder verfremdeten Darstellungen, die zum Nachdenken anregen sollen. Häufig steht das Tier symbolisch für den schnellen und unumkehrbaren Verlauf der Zeit, seine Eleganz wird zum Sinnbild für Vergänglichkeit und Wandel. 

Bis zur heutigen Zeit unterläuft die Wahrnehmung des Pferdes einen stätigen Wandel: Das Pferd wurde als Nutztier und Transportmittel von Maschinen abgelöst und ist heute nur noch eines: Ein Lebenspartner in der Freizeit. Sensible, elegante, schnelle und vor allem sportliche Freunde bei denen wir die Sorgen des Alltags hinter uns lassen können.

Im hier und jetzt - EQUINIQUE

Und heute - im hier und jetzt - ist es EQUINIQUE, das sich in die Jahrtausende der Geschichte der Pferde in der Kunst einreiht und deren Entwicklung nun mitträgt. EQUINIQUE möchte die besondere Verbindung zwischen dir und deinem Pferd feiern. Die Kunst ist dabei persönlicher und individueller geworden. Unsere Kunst ist nicht mehr die Abbildung eines Statussymboles, sondern das Symbol einer tiefen Verbindung und Partnerschaft.

Damit erreichen wir das vorläufige Ende der Pferde in der Kunstgeschichte: Als geschätzte Partner und Freunde finden sie ihren Platz an die Wände unserer Wohnung, damit wir diese besondere und einzigartige Verbindung wertschätzen und feiern können.


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